Pressebilder |
Durch Anklicken des Download-Symbols mit der rechten Mouse-Taste können Sie mit 'Ziel
speichern unter' bzw. 'Save Link As' das gewünschte Dokument auf Ihren Computer laden.
Medienberichterstattung: Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten an: Stubengesellschaft
Hall, Unterer Stadtplatz 5, 6060 Hall in Tirol.
© 2008 Stubengesellschaft Hall in Tirol. Alle Rechte vorbehalten.
|
Bild 1 |
Bild 2 |
Bild 3
|
Bildlegende
Bild 1: Jubiläums-Sujet 500 Jahre Stubengesellschaft Hall. Gestaltung: Brigitte Mumelter
Bild 2: Jubiläumsbriefmarke 500 Jahre Stubengesellschaft Hall. Gestaltung: Stefan Pucher
Bild 3: Sondergedenkmünze 500 Jahre Stubengesellschaft Hall, Vorderseite: Kaiser Maximilian I., Rückseite: Ritter Florian von
Waldauf zu Waldenstein. Foto: Stockhammer Hall
|
Pressetext |
Pressetextdownload als Word-Datei
Pressetextdownload als PDF-Datei
500 Jahre Stubengesellschaft Hall in Tirol 1508 - 2008
Die Stubengesellschaft Hall wurde im Jahre 1508 von Ritter Florian Waldauf von Waldenstein, Berater und engster Vertrauter
Kaiser Maximilians I., ins Leben gerufen. Über die Jahrhunderte hat sich die Gesellschaft als Kulturverein entwickelt und
blieb bis heute - als ältester Verein Tirols - erhalten.
Am 13. und 14. September 2008 feiert der Verein Stubengesellschaft Hall in Tirol dieses außergewöhnliche 500-jährige
Gründungsjubiläum. Anlässlich des Jubiläums werden zu den Festlichkeiten eine Jubiläumsbriefmarke und eine
Sondergedenkmünze aufgelegt.
Das Jubiläumsprogramm 2008
13. und 14. September 2008 - Eintritt frei
Samstag, 13.9.2008, 19.30 Uhr - Kurhaus Hall
Festprogramm:
Begrüßung und einführende Worte durch Stubenmeister Herbert Löderle
Grußworte des Bürgermeisters und des Landeshauptmanns
Festrede von Univ.-Prof. Dr. Franz Heinz Hye
Ehrungen
Prägung der Jubiläums-Sondermünze "500 Jahre Stubengesellschaft Hall in Tirol" und
Präsentation der Jubiläums-Sonderbriefmarke
Moderation: Christoph Sailer (ORF Tirol)
Musikalische Umrahmung durch das Ensemble "Mosaik" unter Leitung von Otmar Huber und
Gesangseinlagen des Männergesangsvereines Hall unter der Leitung von Chormeister Christian
Wirtenberger.
Sonntag, 14.9.2008, 9.30 Uhr - Pfarrkirche Hall
Festgottesdienst mit Altbischof Dr. Reinhold Stecher
"Maria Zeller Messe" von Joseph Haydn: Musikalische Gestaltung durch den Chor der Pfarre
St. Nikolaus Hall mit Orchester unter der Leitung von Hannes Chr. Hadwiger.
Anschließend Ehrenformation der Rettenberger Schützenkompanie, der Partisaner Garde Hall und der
Haller Salinenmusik-Kapelle.
Rahmenprogramm:
Sonderausstellung:
Anlässlich des Jubiläums werden einige der wertvollsten Exponate, die sich im Besitz der
Stubengesellschaft befinden, im Rahmen einer Sonderausstellung mit dem Titel "Die Alltagswelt
des Mittelalters" im Museum der Stadtarchäologie Hall in der Burg Hasegg der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht. Die Exponate sind Leihgaben der Stubengesellschaft aus dem Haller Stadtmuseum.
Eingang: Münze Hall & Münzerturm, täglich außer Montag von 10-17 (letzter Einlass 16 Uhr).
www.stadtarchaeologie-hall.at
Stadtführungen:
Führung von Frau Dr. Barbara Knoflach zum Thema "Ritter Florian Waldauf und seine Stiftung in
Hall" in der Waldaufkapelle und Waldaufkaplanei sowie im Haller Stadtmuseum.
Führungstermine sind Freitag, 12.9.2008 und Samstag, 13.9.2008, jeweils 14.30 bis 16.00 Uhr.
Treffpunkt: Haller Pfarrkirche, Haupteingang.
Aus der Geschichte der Haller Stubengesellschaft
500 Jahre: 1508 - 2008
Die Haller Stubengesellschaft, ältester und traditionsreichster Kulturverein der Stadt Hall und des
Landes Tirol, wurde 1508 von Ritter Florian von Waldauf zu Waldenstein, Berater, Protonotar,
Kampfgefährte und engster Vertrauter von Kaiser Maximilian I, gegründet. Der Haller Humanist und
rechtskundige kaiserliche Rat Dr. Johannes Fuxmagen, ein Freund Waldaufs, war bei der Verfassung der
Statuten behilflich.
Sie war ursprünglich Trinkstube und Treffpunkt geistig aufgeschlossener Adeliger, Bürger, Ratsherren,
Berg- und Salinenbeamter, sowie Beamter der Haller Münze. An bestimmten Tagen des Monats versammelten
sich diese Honoratioren, um Neuigkeiten aus Stadt und Land, neue Schriften und Ähnliches zu erfahren
und zu besprechen. Zu diesen Anlässen wurden auch Beamte des kaiserlichen Hofes eingeladen. Ein guter
Tropfen durfte bei diesen Zusammenkünften ebenfalls nicht fehlen.
An der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit entstanden im deutschsprachigen Raum verschiedentlich
Stubengesellschaften und Trinkstuben, so in Schwaz, St. Michael in Eppan, in Breisach, Konstanz,
Rottenburg am Neckar, in Winterthur in der Schweiz und unter anderem auch 1526 in Bruneck. All diese
Stubengesellschaften sind schon längst Geschichte, lediglich die Haller Stubengesellschaft hat die
Jahrhunderte überdauert und sich als Kulturverein entwickelt und erhalten.
Im Laufe der Jahrhunderte waren fast alle maßgeblichen Persönlichkeiten von Adel, aus dem höheren
Bürgertum, Ratsherren, aus der Beamtenschaft von Saline und Münze, sowie einflussreiche
Regierungsbeamte von Nord-, Süd- und Osttirol Mitglieder der Haller Stubengesellschaft. Die
Stubengesellschaft erlebte auch Höhen und Tiefen. So zählte sie im Jahre 1908, zur 400-Jahrfeier, nur
noch 40 Mitglieder, diese aber waren alles Personen von Rang und Namen.
Die Stubenmeister
Oberstubenmeister 1896 und 1908 war Baron Viktor Napoleon von Prato. Vom 1. Jänner 1926 bis Dezember 1937 stand der Stube
Oberst Friedrich Nürnberger, Kommandant des 3. Tiroler Kaiserjäger Regiments, als Oberstubenmeister vor. Während der
nationalsozialistischen Ära war die Stubengesellschaft stillgelegt bzw. aufgelöst. Letzter Oberstubenmeister vor dem Krieg
war der damalige Salinendirektor Hofrat Dipl. Ing. Klein. Nach Kriegsende im Jahre 1947 wurde die Stubengesellschaft von
Dr. Hans Hochenegg und Dr. Ernst von Verdross - Drossberg reaktiviert.
Am 28.06.1947 fand im Haller Rathaus eine Generalversammlung statt. Etwa 30 frühere Mitglieder waren anwesend. Als
provisorischer Vereinsobmann führte Baron Dr. Kathrein den Vorsitz. Bei der Neuwahl wurden Dr. Hans Hochenegg zum
Oberstubenmeister und Dr. Ernst von Verdross zu seinem Stellvertreter gewählt. Gleich nach der Reaktivierung begann ein
reges Vereinsleben mit Vorträgen und geselligen Zusammenkünften. Die Stubengesellschaft wurde auf neue Grundlagen gestellt,
der exklusive Charakter aufgegeben und Frauen die Mitgliedschaft ermöglicht.
Am 15.12.1947 abgehaltenen Hauptversammlung wurde Hofrat Dr. Ernst von Verdross - Drossberg einstimmig zum
Oberstubenmeister gewählt. Er trug wesentlich zu ihrem Aufstieg bei. Ihm verdankt die Stubengesellschaft auch die
Lebensbeschreibung des Gründers Florian Waldauf.
Ab 20.1.1964 wurde Dr. Hans Hochenegg zum Oberstubenmeister gewählt. Er übte dieses Amt bis zum Frühjahr 1979 aus. Dr.
Hochenegg, ein exzellenter Historiker, hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Stubengesellschaft zu einem Zentrum
des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Stadt Hall entwickelte.
Von 1979 - 1994 leitet Dr. Oswald von Plawenn - Salvini, dessen Interesse vor allem der Geschichte und Kunstgeschichte galt,
als Stubenmeister die Geschicke des Vereins. Nachfolgend wurde die Rechtsanwältin Dr. Maria Ritter von Rittershain, als
erste Frau in der fast 500-jährigen Geschichte der Stubengesellschaft, ab 1994 zur Stubenmeisterin gewählt. Frau Dr. Ritter
verstarb am 28.2.2000 in Hall.
Nach dem Ableben von Frau Dr. Ritter wurde der stellvertretende Stubenmeister Herbert Löderle zunächst mit der
Geschäftsführung betraut und ab 2001 zum Stubenmeister und Obmann der Haller Stubengesellschaft gewählt. 2017 verstarb
Herbert Löderle, ihm folgte Edda Hlawatsch als Stubenmeisterin. Die Stubengesellschaft zählt derzeit ca. 300 Mitglieder.
Das Stubenhaus
Der ursprüngliche Sitz der Stubengesellschaft war das Stubenhaus in Hall am Oberen Stadtplatz. Das
Stubenhaus wurde nach dem großen Stadtbrand 1447 neu errichtet und befand sich im Besitz der
Patrizierfamilie Plafues. Nach 1500 kam das Haus in den Besitz der Familie Katzbeck. Maria Katzbeck
heiratete den Münzmeister Behaim und nach dessen Tod verkaufte die Witwe das Haus 1552 an die Stadt
Hall. Bis zum Jahre 1830 blieb es in städtischem Besitz. Danach verkaufte die Stadt das Haus an zwei
Haller Bürger. 1838 erwarb der Stadtbraumeister Ignaz Seidner das Stubenhaus, dieses blieb über 100
Jahre im Familienbesitz und wurde dann im Erbwege weitergegeben.
Bis zur Auflösung der Stubengesellschaft 1940 hatte diese ihr Heim im Stubenhaus. Nach Ende des
Dritten Reiches und nach dem Wiedererstehen Österreichs wurde die ehemalige Stube 1945 an die SPÖ
vermietet, da man die Stubengesellschaft erst 1947 reaktivierte. Die Stubengesellschaft hatte somit
nach der Reaktivierung kein Vereinslokal mehr.
Erst 1983, zur 475-Jahrfeier, stellte ihr die Stadt Hall im Rosenhaus einen kleinen Arbeitsraum zur
Verfügung. Schließlich bekam sie einen etwas größeren Büroraum in der Erlerstraße. Das im Dezember
1999 gestellte Angebot unseres Bürgermeisters an Stubenmeisterin Dr. Maria Ritter und
Stubenmeister-Stellvertreter Herbert Löderle, neue Räume für die Stube im renovierten "Goldenen
Engl" beziehen zu können, wurde mit großer Freude angenommen. Bürgermeister Leo Vonmetz ist es
zu verdanken, dass die Stubengesellschaft nach 60 Jahren im Oktober 2000 im "Goldenen
Engl" ihrer Tradition entsprechende Repräsentationsräume beziehen konnte.
Die Stubengesellschaft heute
Die Haller Stubengesellschaft ist heute ein kultureller Erwachsenenbildungsverein. Die Mitglieder,
Freunde, sowie kulturell interessierte Personen treffen sich regelmäßig zweimal im Monat zu Vorträgen
von Gastreferenten aus allen Wissensgebieten. Dia-Vorträge über nahe und ferne Länder, Geschichte,
Kunstgeschichte, Rechtsprobleme, Naturwissenschaften etc. gehören zum Standardprogramm. Ergänzt wird
dieses Angebot durch Kulturreisen wie Tagesausflüge zu Ausstellungen oder Wochenendreisen.
Kostbare Schätze
Der kostbarste Schatz, den die Stubengesellschaft heute noch besitzt, ist das große und das kleine
Wappenbuch, in denen alle Wappen der Stubengesellen bis zum Jahre 1830 in Handmalerei, künstlerisch
gestaltet, festgehalten sind. Das große Wappenbuch enthält über 800 Wappen. Beide Wappenbücher
befinden sich heute als Leihgabe im Haller Stadtmuseum und sind von großer historischer und
heraldischer Bedeutung. Auf Anregung von Stubenmeister Herbert Löderle wurde Vorstandsmitglied
Fotografenmeister Alfred Stockhammer ersucht, das große und kleine Wappenbuch digital aufzuarbeiten
und somit zu dokumentieren. Die Arbeiten erfolgten beim großen Wappenbuch zum Teil gemeinsam mit dem
Stubenmeister. Sollte ein entsprechender Sponsor gefunden werden, so ist vorgesehen, das große
Wappenbuch in Buchform herauszubringen. Außerdem ist die Haller Stubengesellschaft im Besitz von drei
wertvollen Pokalen: einem Trichterpokal der Haller Glashütte um etwa 1550, einem großen
Reichsadlerhumpen, mit Wappen der deutschen Reichsstände in Emailmalerei geschmückt, aus dem Jahre
1589 und einem gedeckelten Ehrenbecher aus vergoldetem Silber, gestiftet von Johann Fischer,
Stubenmitglied und Probst von Neustift bei Brixen um 1600. Auch diese Kostbarkeiten befinden sich als
Leihgaben der Stubengesellschaft im Haller Stadtmuseum.
Stubengesellschaft Hall in Tirol
|
|
|